Von Lokev auf den Veliko Gradišče
Heute steht die letzte Etappe unserer Rundwanderung und zugleich auch einer der landschaftlichen Höhepunkt an: Die Schlucht im Val Rosandra. Dazu müssen wir jedoch zunächst wieder zurück nach Italien und verlassen Lokev über den Weg gegenüber des Restaurants Gostilna Muha in Richtung Süden (Wegpunkt 1).
Wir wandern über Felder ein Stück bergan, durchqueren ein kleines, zu Lokev gehörendes Dorf und laufen dann im Wald bis auf den Gipfel des Veliko Gradišče. Dieser ist zwar mehr Hügel als Berg, mit 742 Metern aber dennoch der höchste Punkt unserer fünf Etappen. Keine Sorge: Es wird heute noch spektakulärer, jedoch erst 300 Höhenmeter tiefer!
Fakten zur Etappe 5
Strecke: 14,5 km
Höhenmeter: 425 m Anstieg / 800 m Abstieg
Dauer: 6:00h (ohne Pausen)
Siehe auch Höhenprofil
GPS-Routendownload zu Etappe 5 (GPX-Format)
Einkehrmöglichkeiten unterwegs
Hotel-Restaurant an der Durchgangsstraße in Pesek, deutlich gemütlicher ist allerdings die Locanda Mario in Draga
Zurück nach Italien
Der Abstieg vom Veliko Gradišče verläuft zunächst in einem wunderschönen Laubwald. Dann gelangen wir auf einen Forstweg, der uns an einem kleinen Friedhof mit verlassener Kapelle vorbeiführt. Ab hier sind wir auch wieder auf der Via-Alpina unterwegs (die hier gemeinsam mit dem Alpe-Adria-Trail verläuft). Nach ein paar Serpentinen halten wir uns auf der Via-Alpina rechts (der Alpe-Adria-Trail ginge links, ist aber unseres Erachtens im weiteren Verlauf weniger schön) und betreten wieder italienischen Boden (Wegpunkt 3). Wir durchqueren Pesek, einen Ort, der quasi nur aus einer großen Durchgangsstraße und dem gleichnamigen Hotel besteht. Direkt hinter dem Hotel biegen wir links ab (Wegpunkt 4). Wir steigen ab, bis wir zweimal nacheinander eine ehemalige Bahnstrecke überqueren, die nun zur Fahrradstrecke ausgebaut ist und in einer weiten Kurve durchs Tal verläuft.
Im kleinen Ort Draga gibt mit der Locanda Mario eine Gelegenheit für eine Rast mit Mittagessen (Wegpunkt 5).
Über dem Val Rosandra
In Draga gehen wir rechts an der Locanda Mario vorbei und gelangen auf einen schmalen Wanderweg. Ab Wegpunkt 6 wird die Wanderung plötzlich alpin: Auf der Via-Alpina steigen wir an der rechten Felskante des Val Rosandra entlang empor. Mit jedem Schritt und mit jedem erklommenen Felsblock wird der Blick spektakulärer. Oben angekommen erhalten wir dann das volle Kontrastprogramm: Unter uns die karstig-felsige Schlucht des Val Rosandra, vor uns die Kräne und Hafenanlagen und dazu das Panorama des Golf von Triest! Falls nicht jeder so sehr wie ich dem industrieromantischen Charme dieses Anblicks erliegt: Ich gebe gerne zu, dass ich als Wahl-Hamburger vielleicht einen nicht ganz so rationalen Hang zum Thema Hafen habe...
Von der Hochebene hinab in die Schlucht
Nachdem wir uns also eine ganze Weile dem spektakulären Ausblick hingegeben haben, wandern wir auf der Hochebene immer am Abhang entlang bis nach San Lorenzo. An der kleinen Kirche (Wegpunkt 7) biegen wir links ab, durchqueren den Ort und verlassen diesen auf der kleinen Durchgangsstraße. Kurz nach dem Ortsausgangsschild befindet sich ein kleiner Parkplatz (Wegpunkt 8), wo wir links abbiegen. Der Parkplatz ist hauptsächlich dafür gedacht, dass Besucher bequem zur nahen Aussichtsplattform gelangen können. Unser Weg zweigt jedoch schon vor der Aussichtsplattform rechts ab (Wegpunkt 9). Die Abzweigung zum steilen Abstieg ist leicht zu übersehen. Wer an der kleinen Aussichtsplattform ankommt, ist zu weit gelaufen.
Von nun an geht steil bis sehr steil bergab, bis wir den kleinen Bach überqueren, der die tiefe Schlucht des Val Rosandra zu verantworten hat und am Wegpunkt 10 vor dem Rifugio Mario Premuda stehen. Die vom italienischen Alpenverein betriebene Hütte ist Anlaufstelle für viele Kletterer und wartet mit einem ganz besonderen Rekord auf: mit nur 82 Metern über dem Meer ist sie die tiefst gelegene Alpenvereinshütte des italienischen Festlandes.
Vom Rifugio aus erreichen wir in wenigen Minuten den Ort Bagnoli della Rosandra. Von dort besteht die Möglichkeit, mit dem Bus zurück nach Triest zu fahren. Dies wäre auch unsere Empfehlung.
Alternative: Wir haben auf unserer Wandertour stattdessen in Bagnoli della Rosandra übernachtet (Unterkunft: Residence Bleu) und uns am nächsten Tag noch die offizielle Schlussetappe des Alpe-Adria-Trail vorgenommen. Diese endet in Muggia, von wo aus man mit der Fähre nach Triest übersetzen kann. Eigentlich ein schöner Gedanke, nur: der Wanderweg führt größtenteils an Industriegebieten vorbei und teilweise durch diese hindurch. Das ist wenig attraktiv und kein schöner Abschluss. Deshalb haben wir uns entschieden, diese "sechste Etappe" auf unserer Website nicht explizit zu empfehlen. Stattdessen raten wir dazu, Etappe 5 als krönenden Abschluss dieser kleinen Fernwanderung zu betrachten.